Im heutigen Artikel beschreibe ich, warum Urvertrauen beziehungsweise das Vertrauen in das Leben eine wichtige Fähigkeit ist, die dein Leben bereichert. Lies dazu gerne auch den Artikel “Du siehst die Welt durch (d)eine Brille“, wo es um die Bedeutung eigener Annahmen für deine Wahrnehmung geht. 

Was ist mit dem Vertrauen in das Leben oder dem Begriff Urvertrauen gemeint?

Ich verbinde mit dem Begriff (Ur-)Vertrauen das Gefühl, das Ereignisse und Beziehungen sich zum Guten wenden. Viele Menschen werden vielleicht auch eine intuitive Vorstellung des Begriffs haben, auch unabhängig davon welche spirituelle Glaubensrichtung jemand hat. Der Begriff des Vertrauens findet dabei in verschiedenen spirituellen und religiösen Konzepten Anwendung. Hier bei ist häufig ein Vertrauen in einen höheren Plan oder einen tieferen Sinnzusammenhang gemeint (wie beispielsweise Karma, Schicksal, Gottes Plan etc.).

Aus psychologischer Sicht ist mit dem Begriff Urvertrauen meist das Vertrauen in sich selbst, in andere und in die Sinnhaftigkeit des Lebens allgemein gemeint. Dabei wird vor allem davon ausgegangen, dass sich Urvertrauen in den Beziehungen zu den primären Bindungspersonen (in der Regel den Eltern) entwickelt. Das Kind macht die Erfahrung, dass andere Menschen verlässlich und gleichbleibend für es da sind und es in seinen Bedürfnissen ernstgenommen und gespiegelt wird, wodurch sich Vertrauen ausbildet. Wenn Kinder jetzt aber beispielsweise die Erfahrung machen, dass die Eltern unberechenbar und verletzend sind, kann das Vertrauen in sich selbst, andere und das Leben grundlegend erschüttert werden. 

Warum ist ein Mangel an (Ur-)Vertrauen relevant?

Wird ein Kind grundsätzlich in seinem Vertrauen erschüttert, weil die Bezugspersonen sich beispielsweise nicht verlässlich verhalten, kann dies später im Erwachsenenalter wieder selbst zu Beziehungs- und Bindungsproblemen führen. 

So wird ein Erwachsener ohne oder mit wenig Urvertrauen eher denken, dass sich beispielsweise der Partner oder andere Bezugspersonen von ihm abwenden. Dies führt dann möglicherweise zu besonders schwierigen Verhaltensweisen wie anklammerndem Verhalten, was dann wiederum die Beziehung schädigen kann. Oft reinszenieren (wiederholen) die Betroffenen ihre Glaubenssätze und stellen so die befürchtete Realität her. 

Menschen ohne Urvertrauen fehlt zudem auch meist das Vertrauen in sich selbst oder die Sinnhaftigkeit des Lebens generell, wodurch wichtige Bewältigungsmechanismen fehlen können.  Langfristig kann es durch die Probleme mit dem Selbstwert und Beziehungsschwierigkeiten auch zur Entwicklung von psychischen Problemen kommen.

Stärke das Vertrauen in dein Leben 

Wie beschrieben kann ein Mangel an Vertrauen zu allen möglichen Schwierigkeiten und Wiederholung von Konflikten führen. Deshalb kann es sich auch als Erwachsener lohnen seine Beziehungsfähigkeit und das Vertrauen in sich selbst und das Leben zu verbessern. Natürlich ist dies nicht immer einfach, da es ja für dich innenpsychisch gute Gründe gibt, warum du dich so fühlst. Dennoch müssen deine Annahmen der Welt nicht stimmen, da sie häufig auf Beziehungspersonen beruhen, die vielleicht selbst emotionale Schwierigkeiten hatten. Dies sagt nicht zwangsläufig etwas über das Verhalten andere Menschen und Beziehungspersonen aus. 

Bei stärkeren Problemen und psychischen Symptomen ist auch das Aufsuchen eines Psychotherapeuten sinnvoll, weil du hier auch eine korrigierende Beziehungserfahrung machen kannst. Aber auch die eigenständige Arbeit an sich selbst, wie bspw. durch Selbsthilfebücher, Meditation, Achtsamkeit oder die Überprüfung von Glaubenssätzen und Etablierung neuer Fähigkeiten und Hobbies können sehr hilfreich sein. Vertrauen kann auch wieder durch entsprechende Erfahrungen aufgebaut werden. Zudem ist die Arbeit an der Beziehung zu sich selbst aufjedenfall lohnenswert (siehe auch den Artikel “Warum du der wichtigste Mensch in deinem Leben bist“).

Insgesamt lohnt es sich mehr Vertrauen ins eigene Leben zu entwickeln. So oder so wirst du dich besser fühlen, wenn du vom Positiven ausgehst und an eine gute Entwicklung der Dinge glaubst. Zudem verhälst du dich in der Regel gemäß deiner Annahmen und ziehst die entsprechenden Resultate in dein Leben.

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